Auf der Basis des Volvo 244 DL wurden 1977 bei einem noch nicht näher zu verifizierenden Geschäft, zwischen der Regierung der ehemaligen DDR und dem Volvo Konzern Schweden, 1.000 Stück Volvo 244 DLS - direkt aus dem Werk in Kalmar - in die DDR geliefert.
Information eines Zeitzeugen aus der Volvoproduktion:
"Dort war ein Inspektor aus der DDR und genehmigte sie. Ich erinnere mich an die Farben, die Motorhaube vom Volvo 260 und den Grill"
Die Ausstattung des Fahrzeuges hob sich deutlich von der Serien-Ausrüstung der DL-Modelle ab. Inbesondere hervorzuheben ist die Motorhaube vom Volvo 264, die bei der Modellausrüstung Verwendung fand. Allgemeiner Irrglaube ist, dass die gesamte Front vom Volvo 264 stammt. Dieser besitzt aber i.d.R. eine Scheinwerferreinigungsanlage. Das Volvo-Emblem befindet sich mittig im Kühlergrill und ist silber gefasst.
Der DLS hingegen wurde mit den inzwischen selten gewordenen H1-Scheinwerfern (ohne Scheinwerferreinigung) ausgerüstet. Daher besitzen die Chromrahmen um die Scheinwerfer, auch nicht die Aussparungen zur Führung der Waschgelenke und auch keine "Anschläge".
Das Volvo-Emblem befindet sich mittig im Kühlergrill und ist GOLD gefasst.
Weitere Extras:
- Stereo-Kassettenradio mit Auto-Reverse Funktion
- Drehzahlmesser
- einmalige Farbkombination in fünf Farben mit drei Polstervarianten
Auf dem Typenschild ist der Vermerk 2040 für Special Equipment zu finden. Diese ist bis heute nicht entschlüsselt. Nachfragen bei Volvo Deutschland ergaben, dass das Modell dort nicht bekannt ist. Die Erklärung hierzu ist, dass die ehemalige DDR die Fahrzeuge 1977 über die Firmen Camet / Intrac direkt in die DDR importierte.
Der Volvo 244 DLS fuhr ab Ende 1977 auf den Straßen der DDR und konnte von Privatpersonen für 42.000,- DDR Mark gekauft werden. Es wurde staatlicherseits verfügt, dass sämtliche Fahrzeuge zunächst nach Berlin gebracht wurden und von dort aus ihren Weg in die ehemalige Republik fanden. Er wurde zunächst den s.g. Intellektuellen der Republik (Künstler, Professoren, Anwälten etc.) angeboten.
In den Jahren 1977 bis 1982 folgten weitere westliche Autotypen. Ziel war die Internationalisierung des Straßenbildes, besonders von Ost-Berlin.
Darüber hinaus wurden 1976 Volvo 264 TE in Auftrag gegeben. Weitere Volvos in verschiedenen konventionellen Ausführungen folgten bis in die 80er Jahre. Sie wurden z.T. als Begleitfahrzeuge eingesetzt, da sich die russischen Fahrzeuge als ungeeignet erwiesen. Hierzu zählten später auch die Volvo 760 die teilweise als s.g. Executive Ausführung für den Personenschutz (E.Honecker) Verwendung fanden. Details dazu finden sich in der Literatur z.B. "Bernd Brückner - An Honeckers Seite".
Technische Daten
|
|
Motor | B21A |
Leistung | 74 kW / 100 PS bei 5.250 U/Min. |
Drehmoment | 170 Nm / 3000 U/Min. |
Hubraum | 2.127 cm3 |
Zylinder | 4 |
Bohrung | 92 mm |
Vergaser | SU-HIF 6 |
Tankinhalt | 60 Liter, ca. 450 km |
Getriebe | M45 |
Bereifung | 175/SR 14, 5Jx14 |
Leergewicht | 1.260 kg |
Anhängelast ungebremst | 650 kg |
Anhängelast gebremst | 1.500 kg |
Ausstattung | Basis: Volvo 244 DL |
geteilte Sicherheits-Lenksäule, ein Außenspiegel, Höhenverstellung Fahrersitz, Lordosenstütze, Kofferraumbeleuchtung
|
|
Sonderausstattung ab Werk |
Stereo-Kassettenradio (Autoreverse), Drehzahlmesser, Polsterung Edelvelour (rot, braun, blau)
|
Farben |
Gelb (braune Polsterung), Grün (braune Polsterung), Weiß (rote Polsterung), Dunkelblau (blaue Polsterung), Rot (rote Polsterung)
|
Zugelassen mit KTA Ausnahmegenehmigung | 35 / 77 der §§ 50 und 56 StVZO der DDR |
Neupreis | 42.000 Mark der DDR |